Die Geschichte zum Hallenbau 


1974 wird in Dömhagen eine - wenn auch kleine - Reithalle gebaut, die heute noch gerne als “Longier- und Laufenlasshalle” genutzt wird.

 

1982 wird neben der Konsolidierung der Entwicklung zum Großverein ein weiteres bedeutendes Projekt in Angriff genommen: der Bau einer "richtigen" Reithalle mit Normalabmessungen, um auch im Winter oder bei schlechtem Wetter angemessen üben und unter gleichen Bedingungen starten zu können wie die Konkurrenz aus den Nachbarvereinen. Es wird geplant und verworfen, Angebote werden verglichen, und in langwierigen Verhandlungen holt insbesondere Karl-Heinz Schröder die finanziellen Zusagen der öffentlichen Gremiern ein: Bund, Land, der Landessportbund, die Landkreise Kassel und Schwalm-Eder und insbesondere die der beiden Gemeinden, die zwar nicht den höchsten Geldbetrag, dafür aber ihre materielle Hilfe durch ihre Bauhöfe versprechen, ein Versprechen, das sie später auch voll einhielten.

  

1989 wurde mit dem Bau der großen Reithalle begonnen. Die Abmessungen und der Standard der neuen Halle (20 x 60m) ermöglichten nun auch größere sportliche Veranstaltungen. Anstelle der früheren Turniere auf den provisorischen Außenplätzen wurden schon 1993 die Dressurprüfungen bis zur Klasse M/B in der neuen Halle geritten und ab 1994 mit der Ausrichtung von alljährlichen A/B – Turnieren eine neue Tradition begründet. Inzwischen wird sogar als einer der ganz besonderen Höhepunkte der “Grand Prix de Dressage” (Dressurprüfung auf höchstem Niveau) ausgetragen. Auch Springreiter treffen sich jährlich in Dörnhagen bei unserem Nationalen Hallenreitturnier im Oktober, um an den hochdotierten schweren Springprüfungen der Klasse S mit Stechen teilzunehmen.

 

Hauptsächlich nutzen jedoch unsere Vereinsmitglieder die Hallen für vielseitige Trainingsmöglichkeiten: Dressur, Springen, Western, Fahren, Bodenarbeit, Longieren (nur in der kleinen Halle), Doppellongenarbeit. All das sind Dinge, die unser Vereinsbild prägen.

 

2005 Bau der mittleren Reithalle

 

Bei seiner Jahreshauptversammlung Anfang des Jahres hat der Ländliche Reit- und Fahrverein Guxhagen-Dörnhagen beschlossen, eine Reithalle auf den vorhandenen Dressurplatz zu bauen. Da in Dörnhagen über 80 Pferde untergebracht sind, wird es in der „dunklen Jahreszeit“ eng in der vorhandenen Halle. Man kann witterungsbedingt nicht mehr so flexibel auf die Außenanlage oder ins Gelände ausweichen und so ist ein entspanntes Reiten oft nicht mehr möglich. Da will der eine Lektionen für eine Dressurprüfung üben, der nächste über ein paar Hindernisse springen, andere gemütlich im Schritt durch die Halle reiten, während in dem ganzen Trubel die ersten Reitversuche mit einem jungen Pferde gemacht werden müssen. Wenn dann noch jemand die „Vorfahrtsregeln“ nicht kennt, ist das Chaos vorprogrammiert. Da nachmittags der Schulunterricht in der großen Reithalle stattfindet, sind die Privatreiter gezwungen, ihre Pferde abends zu bewegen. So entstand die Idee der Reithalle für den Schulunterricht, um die angespannte Situation in der großen Reithalle zu entzerren.

 

Dieter Lengemann (mittlerweile Bürgermeister von Fuldabrück) war der Einladung des Vorstandes gefolgt und interessierte sich sehr für den Hallenbau. Der Vereinsvorsitzende Armin Wollrath hat den Wert des Vereines für die Mitglieder dargestellt und auch die wirtschaftlichen Aspekte unterstrichen. Der Reitverein zieht Leute nach Dörnhagen und nicht wenige haben inzwischen ihren Wohnsitz nach Fuldabrück verlagert. Auch leben heute fast nur noch Pferde auf den Höfen, wo früher Kühe und Schweine standen. Der Wirtschaftsfaktor Pferd sorgt dafür, dass Gebäude auf Bauernhöfen erhalten bleiben. Ackerland wird zur Pferdeweide. Dieter Lengemann bezeichnet sich selbst als „Vereinsmenschen“ und befürwortet den Bau der Reithalle.

 

Corinna Schinzel von der Bürogemeinschaft Brandenstein & Schinzel hat die Idee zu Papier gebracht und den Vereinsmitgliedern die Zeichnungsentwürfe vorgestellt.

 

Im Januar/Februar 2005 begannen die ersten Vorarbeiten. Da wurde geplant, Kredite beantragt, der Bauantrag eingereicht, Ausschreibungen gemacht, verhandelt, Anfragen gestartet. Die Firma Brüninghoff machte als Hallenbauer Detailplanungen. Im August waren die Anträge genehmigt und der erste Arbeitsdienst konnte starten. Zunächst wurden Büsche und Sträucher abgeschnitten und die Einfassung des Reitplatzes mit einem Minibagger entfernt. Das Starterhäuschen musste abgerissen werden. Mitte September kam die Baufirma, schob den Sand vom Platz und grub die Fundamente. Als diese gegossen waren, wurden die Stahlbetonstützen zur Aussteifung und Holzleimbinder als Dachtragewerk montiert. Bald stand die Halle als „Gerippe“. Während beim nächsten Arbeitsdienst die Bretterwand teilweise abgerissen wurde, um eine Verbindung zwischen den Hallen herzustellen, baute man in der großen Reithalle ein Podest für die Richter und Zuschauer. Auch hier wurde ein Fundament gegossen, eine Unterkonstruktion errichtet und darauf Platten befestigt. Dadurch ist die Hallenbande ein Stück ins Halleninnere verlagert worden und der Verein muss nicht vor jedem Turnier transportable Bühnenteile holen, auf- und abbauen. Ende September wurde mit Hilfe eines 40-m-Krans das Dach der neuen Halle gedeckt und die Regenrinnen angeschlossen. Dann folgt die Außenholzverschalung. Als Verbindung von der neuen in die „alte“ Reithalle entsteht eine Rampe. Die Bande und die Holztore werden Anfang Oktober angebracht. Wenn die Holzarbeiten beendet sind, können die Hallenböden gemacht werden.

 

 Viele zusätzliche Arbeiten mussten noch erledigt werden. Fundamente wurden für die Verlängerung des Vordaches vor der Meldestelle gegraben, eine Sponsorenwand mit den Werbungen unserer Förderer wurde an die Außenwand der kleinen Reithalle gebaut. Rechtzeitig zum Nationalen Hallenreitturnier am 13. Oktober 2005 konnte die neue Halle in Betrieb genommen werden.